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Klima-Kongress | Behind the Scenes .09: D.I.Y.-Aktivitäten
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Was hat D.I.Y. mit Nachhaltigkeit zu tun?
Die Do-it-yourself-Bewegung (D.I.Y.) oder auch das »Selber-Machen« hat in den letzten Jahr(zehnt)en ziemlich Aufwind bekommen – auch im Rahmen von Nachhaltigkeitsstrategien. Ein Aspekt: D.I.Y-Magazine in Hülle und Fülle und Portale wie Etsy´s oder DaWanda (inzwischen eingestellt) bieten Menschen, die gerne basteln, stricken, selber Hand anlegen und Dinge produzieren, Plattformen, um ihre Werke einem breiteren Publikum auch käuflich anzubieten. Ursprünglich mal ´ne nette Idee, ist es wie so oft: Um MEHR!! Geld zu verdienen, wird die ursprüngliche Idee gerne ad absurdum geführt, und so findet sich neben selbstgestrickten Stulpen auch die Silikon-Form für Häschen-Eiswürfel im Angebot, um auch das letzte ausgefallene Konsumbedürfnis zu befriedigen. Um diese Art von D.I.Y.-Trend soll es hier nicht gehen.
D.I.Y. als bewusster Gegenentwurf
Worum geht es dann? Zum Beispiel… D.I.Y. als Gegenentwurf zu Fast Fashion, geplanter Obsoleszenz (= bewusst eingebaute minderwertige Verschleißteile in komplexen Geräten) und einer Konsumhaltung, die sich nicht um Ressourcenverbrauch und Arbeitsbedingungen schert.
Oder auch: D.I.Y. als Möglichkeit, Raum und Handlungsmöglichkeiten kreativ zurück zu erobern und eine neue Art des Zusammenlebens zu erproben. Aber dazu mehr in einem späteren Beitrag.
Zeichen setzen gegen Fast Fashion und schnellebige Merchandise-Produkte
»Fast Fashion« – das ist leider ein Begriff unserer Generation. T-Shirts, Jacken, Hosen etc., wie sie unsere Eltern und Großeltern jahrelang getragen haben, gibt es kaum noch. Produziert wird meist billig und in schlechter Qualität. Die Schnelllebigkeit der Modeindustrie und die damit verbundenen Produktionsweisen haben fatale Auswirkungen auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern. Über eine Milliarde Tonnen CO2 verursacht die Modeindustrie jährlich, das sind mehr als alle internationalen Flüge und Schifffahrten zusammen. Heutzutage bestehen darüber hinaus 70% der Kleidungsstücke aus Synthetikfasern, durch die beim Waschen Mikroplastik entsteht, das wiederum in den Gewässern landet. Doch auch der Kauf von konventionellen Baumwoll-T-Shirts ist keine umweltfreundliche Lösung, denn die Produktion ist sehr ressourcenintensiv! Um 1 kg Baumwolle herzustellen werden ca. 15.000 Liter verbraucht, zusammen mit vielen Chemikalien.
Was tun? Unsere Devise lautete: Ressourcen sparen und wiederverwenden! Wir haben keine coolen Hoodies mit unserem Konferenz-Logo produzieren lassen, und auch keine T-Shirts oder Namensbänder. Wir haben alte Stoffe recycelt, vorhandene Tragetaschen gesammelt und Lieblings-T-Shirts mit unseren Logos verziert – im Siebdruck und mit Stempeln. Wir haben Portemonnaies aus Tetrapacks, Windlichter für Weihnachten aus alten Gläsern gezaubert und vieles mehr. Der gemeinschaftliche Herstellungsprozess, das Ausprobieren, die Individualität (durch unsaubere Druckergebnisse und eigene Motiv-Kombinationen ;-)) haben für Wertschätzung und Spaß gesorgt, und gezeigt, dass man neu nicht kaufen, sondern auch ganz einfach neu aus alt machen kann.
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