Der Hirnforscher Gerald Hüther beschreibt in einem lesenswerten Interview, wie Kindern – vor allen Dingen auch von ihren gut meinenden Eltern – unbewusst die Freude am Lernen genommen und damit viel Potenzial für ein eigenes glückliches Leben vernichtet wird. Er plädiert für freies Spiel, in dem die eigenständig gemachten Erfahrungen ganz andere Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung entfalten können, als wenn ein Kind nur in vorgegebenen Grenzen/mit Anleitung die Welt entdecken kann. Er beschreibt einen Prozess, in denen sich der Mensch ent-wickelt – aus einem Korsett der Verwicklung/Verstrickung heraus begibt. Stichwort: Entdeckerfreude.
Auch in unseren Seminaren/Workshops zeigt sich, dass das freie – und hierarchiefreie – Arbeiten essentiell dafür ist, dass die Teilnehmenden sich mit Freude mit ihren Themen befassen, und zu eigenen Ergebnissen kommen.
Eine (Mit-)Streiterin für eine andere Kultur des Lernens ist seit Jahren Margret Rasfeld, die letztes Jahr ein Plädoyer für eine radikale Neuausrichtung der Bildung veröffentlicht hat. Zusammen mit den Educators4future schlägt sie einen Frei-Tag für den Lernbereich Zukunft vor, an denen Schulen zu Werk- und Wirkstätten transformiert werden. In ihnen können – entgegen dem gängigen Prinzip des fächerspezifischen Unterrichts – die komplexen Themen des Heute und Morgen in fächerübergreifendem, zukunftsorientiertem Lernen bearbeitet werden. Und mit den positiven Erfahrungen können aus den Frei-days ganze Wochen, Monate, Jahre werden – in einer Lernkultur, wie wir sie uns wünschen :-).
Weitere Infos und Materialien gibt es bei Schule im Aufbruch und Educators4Future. Hier kann man auch das Manifest unterschreiben.